Kaspar Ewalds Exorbitantes Kabinett

Igor Strawinsky und James Brown nennt er als Einflüsse, aber bei seiner Musik denkt man auch an Count Basie oder Frank Zappa. Der gebürtige Baselbieter Kaspar Ewald ist ein Komponist mit bestechenden Ideen, die er vor allem mit seiner Grossformation "Exorbitantes Kabinett" auslotet. Ewald hat die 14-köpfige Band mit Sängerin 2001 ins Leben gerufen. Mit dabei sind Musiker, die teils einen klassischen, teils einen jazzigen Background haben. Ein exemplarisches Orchester für eine grenzüberschreitende Haltung, wie sie langsam auch an den Musikhochschulen Fuss fasst. Mit seinem Power und seinen Klangbildern braucht dieses Kabinett die Vergleiche mit visionären Big Bands wie dem Vienna Art Orchestra nicht zu fürchten. Die Musik bietet ein grosses Mass an Abwechslung, Raffinesse und Überraschung. Sie zeichnet sich aus durch farbige Klangbilder, witzige Details und fette Grooves. Jazz, Funk, Filmmusik und Minimal Music haben in Ewalds Kompositionen Eingang gefunden. Komplexes steht neben Populärem, Romantisches neben Rockigem. Das exorbitante Kabarett musiziert mit einer Unangestrengtheit, die ansteckend wirkt. Nach den Programmen und CDs "Räuber" und "Reptil" konfrontiert uns Kaspar Ewald neu mit dem "Ritter".