Le Rex

Le Rex ist gegen das quadratische Hören. Mit Saxofonen, Tuba, Posaune und Trommeln, zwischenzeitlich gemeinsam mit ihrem Lieblings-Berner King Pepe, und das seit vielen Jahren. Schubladen sind fürs Besteck, Ohren für den Rest des Universums. Und dort fühlen sich Le Rex pudelwohl. Sie schauen auf Landschaften in Cinemascope, auf sich breit windende Flüsse und überwachsene Hügel, in einen synkopisch bewölkten Himmel. Überall tönen heftig kommunizierende Wunderwesen als wäre es ein Disneyfilm. Wer bei Le Rex popmusikalische Referenzen sucht, findet diese zuhauf, ohne dass sie sich belehrend an Vergangenes krallen. Es wird zitiert, interpretiert und imaginiert; der innere Film ist ein Cut-up aus einer Zeit zwischen zwei noch nicht benennungsreifen kulturgeschichtlichen Abschnitten. Einer Zeit, in der die Freejazzer*innen immer weiter wollten, die Discotiere behaupteten, dass da noch was ginge, und den Alten noch der Summer of Love in den Knochen zuckte. Fellini erwacht, die Eltern der Klamotte treffen auf einen Italowestern; zu einem Track möchte mensch Slowfox tanzen und der nächste katapultiert die Hörer*innen wieder ganz woanders hin. Seit ihrem letzten Album «Escape Of The Fire Ants» ist viel geschehen und einiges passiert. Le Rex haben jeden Morgen Multi Grain Dino Shapes gefrühstückt und dann bienenfleissig neue Musik ausgekaspert. Nun bringen sie jede Menge Musik aus guten, schlechten und besseren Zeiten, den stillen Kämmerlein Berns, den Kuhweiden Korsikas und den radical Bookstores Clevelands mit in die Vidmarhallen. Im BeJazz Club taufen sie ihre neue EP «Up we fall»!