Freitag 17.Mai
Blaser Schwaar Weber
Dienstag 21.Mai
Roman Nowka’s Hot 3 & Stephan Eicher «Mani Matter»
Donnerstag 23.Mai
Joe Haider Trio & Amigern String Quartet
Bild: Reto Andreoli
Freitag 24.Mai
Uptown Big Band feat. Lily Horn Is Born
Montag 27.Mai
Mariza
Donnerstag 30.Mai
Aliéksey Vianna Quartet feat. Nat Su
Bild: Myriam Vilas Boas
Freitag 31.Mai
Sonja Ott K.I.N.O.R.A. Sextett
Bild: Danielle Liniger
Donnerstag 06.Juni
676 Nuevotango Septett «AnniversAires»
Bild: © Reto Andreoli
Freitag 07.Juni
Dr.O.G.E.
Bild: © Doris Kessler
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20:30 Uhr | Mahogany Hall
Türöffnung 20:00 Uhr

Tobias Preisig Quartet feat. Lisette Spinnler

Contemporary Vocal Jazz

Tobias Preisig (vio) | Lisette Spinnler (voc) | Michael Bucher (g) | Patrice Moret (b) | Dominic Egli (dr)

Das Instrument Paganinis konnte sich im Jazz nie richtig aus der Aussenseiterposition befreien ? da half auch Ella Fitzgeralds Anfeuerungsruf "You'll have to swing it, Mr. Paganini" nichts. Jazz-Geiger bilden einen überschaubaren, elitären Zirkel. Da die Violine ein genuiner Bestandteil der Musiktradition der Alten Welt ist, kann es nicht verwundern, dass europäische (in erster Linie französische) Stilisten einen herausragenden Beitrag zur Evolution der Jazz-Violinistik geleistet haben ? angefangen bei Stéphane Grappelli und dem sträflich unterschätzten Michel Warlop über Jean-Luc Ponty und Didier Lockwood bis zu Dominique Pifarély. Nicht zuletzt diese Tradition dürfte es gewesen sein, die den 1981 geborenen Schweizer Tobias Preisig bewogen hat, sich nach Aufenthalten in New York, wo er nicht nur bei Koryphäen wie Richie Beirach oder Reggie Workman studierte, sondern sich auch in der brodelnden Salsa-Szene profilierte, und Indien, wo er sich in Benares von Sukhdev Mishra in die indische Violin-Praxis einführen liess, vorübergehend in Paris niederzulassen, um seinen kosmopolitischen Horizont um weitere Facetten erweitern zu können. Preisigs symbiotische Zusammenarbeit mit dem Gitarristen Michael Bucher ? sowohl in klanglicher wie auch in melodischer Hinsicht ergänzen sich die beiden auf beinahe telepathische Weise ? mag an amerikanische Vorbilder (John Abercrombie / Mark Feldman; Jeff Gauthier / Nels Cline) erinnern, kommt aber nie als epigonaler Abklatsch daher. Dies hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass Preisig in seinen mal balladesk-verträumten, mal wild ausfransenden Kompositionen viel Freiraum lässt zur Entfaltung spontaner, interaktiver Kreativität. Dieser Freiraum wird auch vom gleichermassen sparsam-konzisen und wuchtigen Bassisten Patrice Moret und dem ungemein agilen Schlagzeuger Dominic Egli ausgiebig genutzt. Lisette Spinnlers zugleich ätherischer und präsenter Gesang fügt der Musik des Quartetts ein ungewöhnliches Kolorit hinzu. Preisigs Musik entwickelt sich organisch und treibt immer wieder überraschende Blüten. Dies gilt auch für sein Violinspiel. Mit beeindruckender situativer Intelligenz changiert der junge Geiger zwischen zurückhaltender Eleganz und turbulenter Angriffigkeit, wobei ihm weder seine unbestreitbare Virtuosität noch der Einsatz elektronischer Effekte zum billigen Selbstzweck gerät.